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Stammzelltransplantation : Neue Fortschritte bezügliche CMV-Infektionen

Bostoner Forscher haben einen Wirkstoff entwickelt, der einer CMV-Infektion nach einer Stammzelltransplantation vorbeugen soll.

Die Stammzelltransplantation hat sich seit der ersten erfolgreich in der USA durchgeführten Knochenmarktransplantation, zu einer beliebten und häufig einzig wirksamen Therapiemethode bei bösartigen Bluterkrankungen entwickelt. Das Risiko jedoch, sich im Anschluss mit dem Zytomegalievirus zu infizieren, ist besonders hoch, da die Betroffenen eine Zeitlang Keimen schutzlos ausgeliefert sind, aufgrund einer vorbereitenden Konditionierung.

Bostoner Forscher haben einen Wirkstoff entwickelt, der einer CMV-Infektion nach einer Stammzelltransplantation vorbeugen soll.

Die Stammzelltransplantation hat sich seit der ersten erfolgreich in der USA durchgeführten Knochenmarktransplantation, zu einer beliebten und häufig einzig wirksamen Therapiemethode bei bösartigen Bluterkrankungen entwickelt. Das Risiko jedoch, sich im Anschluss mit dem Zytomegalievirus zu infizieren, ist besonders hoch, da die Betroffenen eine Zeitlang Keimen schutzlos ausgeliefert sind, aufgrund einer vorbereitenden Konditionierung.
Der Zytomegalievirus gehört der Gruppe der Herpesviridae an und ist auf der ganzen Welt verbreitet. Die Ansteckung kann sowohl über Bluttransfusionen, als auch über den Speichel, Urin und über Sperma erfolgen. Vor allem für schwangere Frauen ist der Virus verheerend, da das Kind durch diesen missgebildet zur Welt kommen kann. Aber auch Nierenschäden und eine Gehirnhautentzündung können Folge einer Infektion sein.

Da Mediziner bislang nicht in der Lage waren, einer Infektion vorzubeugen, auf Grund der myelotoxischen Wirkung von herpeshemmenden Arzneimitteln, hat sich das Pharmaunternehmen Chimerix mit der Entwicklung eines prophylaktischen Wirkstoffes beschäftigt und infolge dessen das Virostatikum namens Brincidofovir (CMX001) produziert. CMX001 entfaltet seine Wirksamkeit erst in vivo, gelangt also nicht in großen Mengen in das Knochenmark und wird erst durch Stoffwechselvorgänge an seinem Zielort von dem Phospholipidrest, an jenes es gebunden ist, gelöst.

An insgesamt 27 US-Einrichtungen wurde das Mittel an 230 Patienten einer Stammzelltransplantation getestet, die wegen einem positiven Nachweis von CMV-Antikörpern ein hohes Risiko hatten, sich mit dem Zytomegalievirus zu infizieren. In einer Phase-II-Studie namens SUPPRESS erhielten die Patienten sowohl CMX001 mit fünf verschieden starken Dosierungen, als auch ein Placebo.
Nur 10% der Patienten, die 2x wöchentlich eine Dosis von 100mg Brincidofovir erhielten, erkrankten an einer CMV-Infektion, während bei 37% der Probanden mit dem Placebo, die CMV-DNA auf 200Kopien/ml stieg oder sogar eine Infektion auftrat.
Die Leiter der Studie konnten weder eine Schädigung des Knochenmarks, noch der Nieren feststellen. Allerdings litten viele Patienten während der Therapie an Diarrhö, die sowohl die Beendigung der Behandlung erzwingen kann, als auch ein Anzeichen einer Graft-versus-Host-Reaktion sein kann.

Im Jahre 2015 soll die Auswertung der klinischen Studie erfolgen um entscheiden zu können, ob CMX001 als Medikament zugelassen werden kann, oder nicht.

Die detaillierte Studie wurde in dem New England Journal of Medicine veröffentlicht.

 

az