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Schweinegülle – möglicher MRSA-Überträger

Wissenschaftler aus Baltimore sind überzeugt, dass MRSA-Keime über Schweinegülle übertragen werden können.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts infizieren sich jährlich allein rund 34.000 Menschen mit Keimen des methicillinresistenten Staphylococcus aureus (MSRA) nur in deutschen Krankenhäusern. Europaweit wird die Zahl sogar auf 170.000 Menschen geschätzt, von denen rund 5.000 der Betroffenen ihrer, sich daraus resultierenden Infektionskrankheit erliegen. Die Keime, die auf der Haut und den oberen Schleimhäuten der Atemwege vorkommen, können sowohl eitrige Haut- oder Schleimhautinfektionen, als auch Lungenentzündungen und Sepsis auslösen.

Wissenschaftler aus Baltimore sind überzeugt, dass MRSA-Keime über Schweinegülle übertragen werden können.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts infizieren sich jährlich allein rund 34.000 Menschen mit Keimen des methicillinresistenten Staphylococcus aureus (MSRA) nur in deutschen Krankenhäusern. Europaweit wird die Zahl sogar auf 170.000 Menschen geschätzt, von denen rund 5.000 der Betroffenen ihrer, sich daraus resultierenden Infektionskrankheit erliegen. Die Keime, die auf der Haut und den oberen Schleimhäuten der Atemwege vorkommen, können sowohl eitrige Haut- oder Schleimhautinfektionen, als auch Lungenentzündungen und Sepsis auslösen. Gesunde Menschen mit einem intakten Immunsystem können sich mit Keimen infizieren, ohne das sie erkranken - ist das Immunsystem allerdings geschwächt, kann es zu den bereits genannten Infektionen kommen, jene besonders problematisch zu behandeln sind, da die Keime multiresistent gegen die meisten Breitband-Antibiotika sind.

Forscher der Bloomberg School of Public Health in Baltimore, Maryland, untersuchten in ihrer Studie, ob ein Zusammenhang zwischen MRSA-Infektionen, mit denen sich die Menschen außerhalb von Kliniken ansteckten und dem Düngeverfahren mit Schweineexkrementen in der Landwirtschaft besteht.
Die Untersuchung wurde ihnen ermöglicht, da im Jahre 2005 ein Nährstoff-Management-Programm (nutrient management programm) von dem US-Staat Pennsylvania erlassen wurde, jenes unter anderem festlegt, welche Farm wie viel und welchen Dünger verwenden darf, da die Beschwerden aufgrund des Gestanks, der durch das Düngen mit Schweinegülle entstand, immens zunahmen. Um die Entfernung zu den Farmen, die mit Exkrementen von Schweinen düngen ermitteln zu können, nutzen die Forscher Google-Earth.
Insgesamt verglichen die Wissenschaftler die Daten von 8.683 Menschen, von denen sich 1.335 in einem Krankenhaus mit dem resistenten Keim (HA-MRSA) und 1.539 außerhalb von Kliniken (CA-MRSA) angesteckt hatten mit der Gülle-Exposition. Aber auch die Daten von 2.895 Patienten, die an Haut-und Weichteilinfektionen (SSTI) leiden, eine Folgeerkrankung von MRSA, wurden in die Studie miteinbezogen. Die restlichen 2.914 dienten den Forschern lediglich als Kontrollgruppe.
Ermittelt werden konnte, dass der Odds Ratio bezogen auf eine CA-MRSA-Infektion in dem Landschaftsbereichs, der am stärksten durch den Exkrementen-Dung belastet war, mit 1,38 am höchsten war. Für SSTI konnte eine Odds Ratio von 1,37 und für CA-MRSA von 1,30 berechnet werden. Der SSTI-Wert konnte sogar auf 1,70 erhöht werden, sobald ausschließlich die Daten verwendet wurden, bei denen es sich um durch MRSA verursachte Infektionen der Haut und Weichteile handelte.

Obwohl bei keiner der 200 Untersuchungen der Blut-, Haut oder Spucke-Proben der Patienten CC398 nachgewiesen werden konnte, der über 90% des Anteils in dem Dünger mit Schweinegülle ausmacht und eine Ansteckungsgefahr für Menschen darstellt, sind die Forscher trotzdem überzeugt, dass rund 11% der MRSA Infektionen, die sich außerhalb von Kliniken ereigneten und 11% der SSTI-Infektionen durch den Schweineexkrementen-Dung verursacht worden sind.

Die detaillierte Studie wurde in der „JAMA Internal Medicine“ Fachzeitschrift veröffentlicht.