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Rätselhafte Lähmungen in Kalifornien noch nicht geklärt

Palo Alto – In den letzten Jahren kam es immer häufiger zu schlaffen Lähmungen bei Kindern und jungen Erwachsenen, bisher konnte die Ursache noch nicht geklärt werden. Fest steht zumindest, dass es sich nicht um die Polio-Erkrankung handelt.

Dem California Department of Public Health (CDPH) wurden im Frühjahr 2012 drei Meldungen einer akuten schlaffen Lähmung bei Kindern gemacht, seit 14 Jahren die ersten Fälle. Die Behörde richtet nun eine Surveillance ein, da die Symptome denen der Polio-Erkrankung glichen.

Palo Alto – In den letzten Jahren kam es immer häufiger zu schlaffen Lähmungen bei Kindern und jungen Erwachsenen, bisher konnte die Ursache noch nicht geklärt werden. Fest steht zumindest, dass es sich nicht um die Polio-Erkrankung handelt.

Dem California Department of Public Health (CDPH) wurden im Frühjahr 2012 drei Meldungen einer akuten schlaffen Lähmung bei Kindern gemacht, seit 14 Jahren die ersten Fälle. Die Behörde richtet nun eine Surveillance ein, da die Symptome denen der Polio-Erkrankung glichen. Eine Infektion durch den Poliomyelitis-Virus konnte jedoch ausgeschlossen werden, diese trat zuletzt 1979 in den USA auf. Nach diesen wurden in den kommenden Monaten noch weitere Fälle bekannt. Zwischen August 2014 und Januar 2015 kam es zu einer starken Anhäufung der Erkrankung. Sie trat gleichzeitig mit dem Enterovirus D68 ein, welcher Atemwegserkrankungen verursacht. Man vermutet einen Zusammenhang zwischen beiden Erregern, da bei 15 Patienten Gene des Enterovirus nachgewiesen werden konnten, mittels der Polymerasekettenreaktion. Im Liqour konnten keine Viren nachgewiesen werden, jedoch fand man den Typ D68 bei 9 Patienten.

Bis Juli 2015 wurden 59 Fälle bekannt. Für eine virale Genesung spricht jedoch, dass bereits vor Beginn der akuten Lähmung 54 Patienten über respiratorische und/oder gastrointestinale Symptome klagten. 41 Betroffene litten im Vorhinein an Fieber sowie Gliederschmerzen.

Eine traverse Myelitis (Autoimmunerkrankung, die mit Immunsuppressiva behandelt wird) wäre die wichtigste Differenzialdiagnose. Davon wird allerdings abgeraten, da zwei Patienten schlaffende Lähmungen bekamen nachdem sie wegen asthma-ähnlicher Symptome mit oralen Steroiden behandelt wurden. Eine Warnung dafür sollten auch die einzigen beiden Todesfälle sein, bei denen die Patienten an einer Immunschwäche litten.

Im Gegensatz zu einem Guillain-Barré Syndrom haben sich die meisten Patienten nicht von ihren Lähmungen erholt. Nach median 9 Monaten litten 38 der 45 Patienten, die nachbeobachtet werden konnten, noch an anhaltender Muskelschwäche.

Die Epidemie ist inzwischen abgeklungen. Seit Januar 2015 wurden Kalifornien keine neuen Erkrankungen mehr bekannt.

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