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Multiple Sklerose: Nicht bestätigte Hypothese

Vor rund fünf Jahren wurde ein Verdacht geäußert, der nun wieder widerlegt wurde.

Damals hatte der italienische Neurologe Paulo Zamboni von der Universität Ferrara, die Ansicht, dass Multiple Sklerose die Folge einer chronischen cerebro-spinalen venösen Insuffizienz (CCSVI) ist, also ein Syndrom bei dem Hals- und Thoraxvenen nicht in der Lage sind, Blut an das zentrale Nervensystem abzuleiten.

Vor rund fünf Jahren wurde ein Verdacht geäußert, der nun wieder widerlegt wurde.

Damals hatte der italienische Neurologe Paulo Zamboni von der Universität Ferrara, die Ansicht, dass Multiple Sklerose die Folge einer chronischen cerebro-spinalen venösen Insuffizienz (CCSVI) ist, also ein Syndrom bei dem Hals- und Thoraxvenen nicht in der Lage sind, Blut an das zentrale Nervensystem abzuleiten.
Diese Äußerung führte zur Entwicklung des „Liberation Treatment“, bei der durch Einschub von einem Stent oder mittels einer Ballondilatation versucht wird, die vermeintliche venöse Blockade zu beheben. Diese Therapie war riskant und forderte sogar Todesfälle, woraufhin sie in klinischen Studien als unwirksam bekundet wurde.

Fünf Jahre später stellten kanadische Forscher sowohl dieVermutung von Zamboni, als auch das Ergebnis der klinischen Studie in Frage. Sie entwickelten eine Studie, bei der hundert Probanden mit MS auf tiefe intrakraniellen Venen untersucht wurden. Bei den meisten Patienten konnte im Ultraschall keines der Hypothesen einer CCSVI von Zamboni bestätigt werden.
Angesichts dieser Ergebnisse, sowie die damaligen Todesfälle, hat nun die Deutsche Gesellschaft für Neurologie verlangt, die umstrittene Therapie nicht außerhalb klinischer Studien durchzuführen.