fachaerztejobs.de

Infektionsrisiko durch Rohmilchkonsum

Neue Untersuchungen der Gesundheitsbehörden des US-Staates Minnesota und der American Academy of Pediatrics (AAP) ergaben, dass Rohmilchprodukte trotz verbesserter Hygiene-Bedingungen immer noch Verursacher von schweren Darminfektionen sein können.

Neue Untersuchungen der Gesundheitsbehörden des US-Staates Minnesota und der American Academy of Pediatrics (AAP) ergaben, dass Rohmilchprodukte trotz verbesserter Hygiene-Bedingungen immer noch Verursacher von schweren Darminfektionen sein können.

Sowohl die Gesundheitsbehörden aus Minnesota, als auch die American Academy of Pediatrics warnen vor dem Verzehr von Rohmilchprodukten.
Begründet wird die Warnung mit einer neu errechneten Statistik, die belegt, dass rund 17% aller Konsumenten von Rohmilch bzw. Rohmilchprodukten durchschnittlich mindestens 1x in 10 Jahren eine schwerwiegende Darminfektion erleiden.
Auslöser solcher Darminfektionen können beispielsweise die Keime Brucellen, Escherichia coli O157, Campylobacter jejuni, als auch Salmonellen sein, die allesamt in nicht-pasteurisierter Milch vorhanden sein können.
Diese Keime sind besonders für Kleinkinder und schwangere Frauen riskant, da diese neben einer schweren Darminfektion auch ein hämolytisch-urämisches Syndrom induzieren können (Escherichia coli O157). Dieses führt bei Säuglingen und Kindern häufig zu einem akuten Nierenversagen.
So verstarb laut Angaben der Gesundheitsbehörden mindestens 1 Kind aufgrund von akutem Nierenversagen.
Insgesamt wurden zwischen 2001 und 2010 über 20.034 Fälle von Darminfektionen gemeldet, für jene Keime aus Rohmilchprodukten verantwortlich waren.

Problematisch ist, dass sich nicht-pasteurisierte Milch in den vergangenen Jahren immer stärkerer Beliebtheit erfreut, da sie nicht nur „natürlich“ schmeckt, sondern auch besonders gesund zu seien scheint. Letztere These kann allerdings nicht von der American Academy of Pediatrics bestätigt werden.

Veröffentlicht wurden die detaillierten Studien der Gesundheitsbehörden und der AAP in der Emerging Infectius Diseases Online und in der Pediatrics.