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Hypnose statt Medikamenten

In Italien versuchten Anästhesisten mit einer Hypnose die Schmerzen einer Patientin während einer bevorstehenden OP zu vermeiden, anstatt mit Medikamenten.

Der Fall der 42-jährigen Patientin, die einen Spitztumor mit einem Durchmesser von 1cm am rechten Oberschenkel hatte, war kompliziert, da sie an der multiplen Chemikalienunvertäglichkeit litt und somit nicht mit einer Lokalanästhesie operiert werden konnte. Daraufhin kam den Medizinern von der Universität in Padua die Idee der Hypnose.

In Italien versuchten Anästhesisten mit einer Hypnose die Schmerzen einer Patientin während einer bevorstehenden OP zu vermeiden, anstatt mit Medikamenten.

Der Fall der 42-jährigen Patientin, die einen Spitztumor mit einem Durchmesser von 1cm am rechten Oberschenkel hatte, war kompliziert, da sie an der multiplen Chemikalienunvertäglichkeit litt und somit nicht mit einer Lokalanästhesie operiert werden konnte. Daraufhin kam den Medizinern von der Universität in Padua die Idee der Hypnose.
Im Vorfeld hatten sie zwei Testhypnosen durchgeführt. In der ersten wurde mittels des Stanford Hypnotic Susceptibility Scale, Form C, die hypnotische Suggestibilität auf einer Skala von eins bis zwölf eingestuft.
In dem zweiten Vorgang richtete der Hypnotiseur seine Aufmerksamkeit auf die Analgesie und nutzte dazu das in der Zahnmedizin bekannte Hypnoseprotokoll, bei der die Schmerzempfindung anhand einer elektrischen Zahnpulpa-Stimulation gestestet wird.
Nachdem bei der maximalen Stimulation eine vollständige Ausschaltung der Schmerzen bestand, konzentrierte sich der Hypnotiseur auf den rechten Oberschenkel und suggerierte der Patientin einen Lumbal Block, indem er nicht den Unterkiefer, sondern den Lendenwirbel berührte.
Bei dem tatsächlichen Eingriff wurde die Patientin zehn Minuten vor dem ersten Schnitt hypnotisiert. Die Operation dauerte insgesamt zwanzig Minuten. Das entnommen Exzidat war sechs mal drei cm breit und drei cm tief. Die Frau sagte vor der OP, dass sie aufgeregt sei und Angst vor den bevorstehenden Schmerzen hätte, doch ihre Befürchtungen traten nicht ein. Sie nahm nur leichte Berührungen bei dem ersten Schnitt wahr, auch ihre Herzfrequenz und der Blutdruck stieg nicht wie gedacht an, sondern sank.

Die Studienautoren bezeichnen die kardiovaskuläre Stabilität während der Inzision als bemerkenswert und meinen, es wäre an der Zeit, „unser mechanistisches Paradigma mit Begeisterung für das Objektive und Vernachlässigen des Subjektiven neu zu bewerten".
"Würden wir uns ausschließlich auf Medikamente und Behandlungsmethoden versteifen und zu wenig auf die Belange der Patienten eingehen", steige deren Angst, sowie die Schmerzempfindlichkeit, was wiederum den Medikamentenbedarf erhöhe und das sei nicht akzeptabel, teilt der Anästhesist Enrico Facco mit.