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HIV – Nach Therapie nun 2. HIV-positives Baby gesund

Amerikanischen Ärzten ist es zum zweiten Mal gelungen, ein Neugeborenes, dass sich im Leib der Mutter mit dem HI-Virus infizierte, mittels einer frühzeitigen Therapie vom Virus zu befreien.

Amerikanischen Ärzten ist es zum zweiten Mal gelungen, ein Neugeborenes, dass sich im Leib der Mutter mit dem HI-Virus infizierte, mittels einer frühzeitigen Therapie vom Virus zu befreien.

Werdende Mütter die HIV-positiv sind, erhalten während der Schwangerschaft eine antiretrovirale Therapie, um das Ungeborene mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% vor dem Humane Immundefiziens-Virus zu schützen. Dennoch kommen jährlich rund 330.000 mit dem HI-Virus infizierte Kinder auf die Welt. Dies ist vor allem in Entwicklungsländern der Fall, oder bei Nichtbekanntheit einer Infektion der Mutter.

So war auch die Infektion der Mutter bis zum Eintritt der Wehen nicht bekannt, die im Sommer 2010 im US-Bundesstaat Mississippi ein ebenfalls HIV-positives Mädchen zur Welt brachte. Das Mädchen wurde direkt nach der Geburt an die University of Mississippi Medical School überwiesen, wo bereits nach 30 Stunden und somit viel früher als üblich, mit der antiretroviralen Behandlung unter der Leitung der Neonatologin Hannah Gay begonnen wurde, da bereits am 2. Lebenstag DNA- und RNA-Tests Hinweise auf HIV lieferten. Auf einen HIV-Test, dessen Ergebnis mehrere Wochen dauern kann, wurde demzufolge verzichtet. Folglich wurde die Leitlinie für Ärzte, die als Hilfestellung dienen soll, wie infizierte Neugeborene behandelt werden sollten, von dem Ärzteteam nicht nur hinsichtlich des Zeitpunkts außer Acht gelassen, an jenem die Therapie beginnt, sondern auch bezüglich der Anzahl der antiretroviralen Substanzen. Während die Leitlinie 1 bis 2 Wirkstoffe empfiehlt, entschieden sich die behandelnden Ärzte für 3.
Die Entscheidung auf einen HIV-Test zu verzichten und mit der Therapie zu starten wurde spätestens bestätigt, als sich sowohl am 7., 12., und auch am 20. Lebenstag des Mädchens Hinweise auf den Virus in RNA- und DNA-Tests feststellen ließen. Am 29. Tag konnten sich jedoch keine Viren mehr bei dem kleinen Mädchen im Plasma nachweisen lassen.
Als nach insgesamt 18 Monaten die antiretrovirale Therapie des Mädchens beendet wurde, erwarteten die Ärzte eine Virämie, jene jedoch seit mittlerweile 21 Monaten ausbleibt.

Einen ebenso positiven Erfolg verkündete ein Ärzteteam um Yvonne Bryson aus Los Angeles am 05. März diesen Jahres auf einer Expertenkonferenz in Boston.
Sie behandelten bereits 4 Stunden nach der Geburt ein mit dem Virus infiziertes Baby. Bei dem Mädchen konnten schon nach 6 Tagen keinerlei Spuren des HI-Virus mehr gefunden werden. Jener Gesundheitszustand ist seit derweil 21 Monaten konstant. In 3 Monaten soll über das weitere Verfahren entschieden werden, sprich ob das Mädchen weiterhin Medikamente erhalten wird, oder ob die Therapie abgesetzt wird.

Sowohl die Ärzte aus Mississippi, als auch die Ärzte aus Los Angeles sprechen dennoch von keiner Heilung.

Einen infizierten Menschen vom HI-Virus zu heilen, ist bislang erst ein einziges Mal gelungen. Hierbei handelt es sich um den US-Bürger Timothy Brown, jener 1995 in Berlin positiv auf das Virus getestet wurde, woraufhin er bis 2006 eine hochaktive antiretrovirale Therapie erhielt. Im Jahre 2007, 1 Jahr nach der Diagnose, dass Timothy Brown an akuter myeloischer Leukämie leidet, erhielt er nach einer erfolglosen Chemotherapie eine Stammzellentransplantation. Das Knochenmark des Spenders enthielt ein Gen mit einer seltenen Mutation, durch jene Brown von dem Virus tatsächlich geheilt werden konnte.
Somit ist Brown seit 2007 sowohl von HIV geheilt, als auch seit 2008 und einer weiteren Stammzellentransplantation von Leukämie.