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HIV – frühzeitiger Therapiebeginn bietet Vorteile

Laut Schätzungen des Robert-Koch-Instituts lebten Ende 2013 ca. 80.000 Menschen in Deutschland mit einer HIV-Infektion. Weltweit sind es rund 35 Millionen Menschen.
Trotz stetiger Forschungen ist sich die Medizin bislang nicht einig, wann der ideale Zeitpunkt ist, um mit einer antiretroviralen Therapie zu beginnen. Während so zum Beispiel die deutsch-österreichische Leitlinie diesbezüglich lediglich eine „Kann“-Empfehlung für einen vorzeitigen Therapiebeginn ausspricht, rät die us-amerikanische Leitlinie allen mit HIV-Infizierten Patienten zu einem frühen Beginn der medikamentösen Therapie, unabhängig des Krankheitsstadiums.

Laut Schätzungen des Robert-Koch-Instituts lebten Ende 2013 ca. 80.000 Menschen in Deutschland mit einer HIV-Infektion. Weltweit sind es rund 35 Millionen Menschen.
Trotz stetiger Forschungen ist sich die Medizin bislang nicht einig, wann der ideale Zeitpunkt ist, um mit einer antiretroviralen Therapie zu beginnen. Während so zum Beispiel die deutsch-österreichische Leitlinie diesbezüglich lediglich eine „Kann“-Empfehlung für einen vorzeitigen Therapiebeginn ausspricht, rät die us-amerikanische Leitlinie allen mit HIV-Infizierten Patienten zu einem frühen Beginn der medikamentösen Therapie, unabhängig des Krankheitsstadiums.

Die internationale Studie „Strategic Timing of AntiRetroviral Treatment (START-Studie), die von dem International Network for Strategic Initiatives geleitet wurde und von mehreren Institutionen finanziert wurde, so auch unter anderem von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung für Deutschland, beschäftigte sich seit März 2011 nun intensiv mit genau dieser Thematik des optimalen Zeitpunktes, für den Beginn der antiretroviralen Therapie.
Begleitend starteten sieben weitere Studien für die Untersuchung der arteriellen Elastizität, Genomik, neurologischen Erkrankungen, Knochendichte, Lungenerkrankungen und der Aufklärung der Patienten über HIV bzw. AIDS.

Die START-Studie, mit dem primären Endpunkt des AIDS-Ausbruches, sonstige tödliche Erkrankungen oder dem Tod, wurde an insgesamt 215 Standorten mit 4.685 Probanden durchgeführt. Die Männer und Frauen hatten alle ihr 18. Lebensjahr vollendet und waren im Durchschnitt 36 Jahr jung.
Bei allen Patienten lag der CD4-Wert mit über 500 Zellen/mm³ im Normalbereich. Des Weiteren hatte bislang keiner mit einer antiretroviralen Therapie begonnen. Während 50% der mit HIV-Infizierten Patienten von Anfang an die antiretrovirale Therapie erhielten, wurde bei den restlichen Studienteilnehmern mit dem Therapiestart auf das Absinken des CD4-Wertes auf unter 350Zellen/mm³ gewartet.

Obwohl die Studie bis Dezember 2016 angesetzt war, waren die Zwischenergebnisse am 13. März diesen Jahres bereits so aussagekräftig, dass die Studie abgebrochen wurde. So war der primäre Endpunkt bei 86 der Probanden eingetreten, die später mit der Therapie begannen, aber nur bei 41 der Patienten, die seit Beginn die antiretroviralen Medikamente bekamen. Daraufhin erhielten die noch wartenden Studienteilnehmer die Therapie, unabhängig des CD4-Wertes.
Die Universität von Minnesota konnte eine Reduktion des primären Endpunktes von 53% errechnen.

Auch wenn die eindeutigen Ergebnisse, auch bezugnehmend auf eventuelle Unverträglichkeiten, zwar noch mit der Publikation anstehen, haben sich bereits die beteiligten Institutionen positiv gegenüber der Studie und dem frühen Therapiebeginn ausgesprochen.

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