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Dialyse-Gerät nun auch speziell für Säuglinge und Kleinkinder

Italienische Wissenschaftler entwickeln das erste Dialyse-Gerät, das speziell auf die Bedürfnisse von Säuglingen und Kleinkindern spezialisiert ist.

Nicht selten erleiden Neugeborene ein akutes Nierenversagen, jenes unter anderem durch einen hämorrhagischen Schock hervorgerufen werden kann. Die Behandlungsmöglichkeiten für die kleinen Patienten waren bislang jedoch eher ungenügend, da es der Medizin an einem speziell für die Bedürfnisse der Kinder entsprechendem Dialyse-Gerät mangelte.

Italienische Wissenschaftler entwickeln das erste Dialyse-Gerät, das speziell auf die Bedürfnisse von Säuglingen und Kleinkindern spezialisiert ist.

Nicht selten erleiden Neugeborene ein akutes Nierenversagen, jenes unter anderem durch einen hämorrhagischen Schock hervorgerufen werden kann. Die Behandlungsmöglichkeiten für die kleinen Patienten waren bislang jedoch eher ungenügend, da es der Medizin an einem speziell für die Bedürfnisse der Kinder entsprechendem Dialyse-Gerät mangelte. Um die Funktion der Niere bis zur Erholung jedoch ersetzen zu können, erhielten die Kinder bislang eine Dialyse zur Reinigung des Blutes mit einem herkömmlichen Dialyse-Gerät für Erwachsene. Die Nutzung dessen birgt allerdings viele Risiken, da sowohl das hohe Füllvolumen der Dialyse-Geräte häufig dafür verantwortlich ist, dass die Kinder auf Bluttransfusionen angewiesen sind, wodurch Kreislaufprobleme verursacht werden können, als auch das mehrfache Auftreten von Berechnungsfehlern bezüglich des Ultrafiltratvolumens. Wird dieses falsch errechnet, kann es entweder eine Dehydration mit einem Blutdruckabfall zur Folge haben, oder die Entstehung von Ödemen und einem Blutdruckanstieg.

Um dies künftig vermeiden zu können, entwickelte das Team geleitet von Claudio Ronco, vom Ospedale San Bortolo in Vicenza (Italien), ein spezielles Dialyse-Gerät für Säuglinge und Kleinkinder mit einem Gewicht bis zu 10kg, das sie „Carpediem“ nannten („Cardio-Renal Pediatric Dialysis Emergency Machine“). Die Einzelteile wurden allesamt verkleinert, wodurch sich sowohl das Füllvolumen auf 27ml senken ließ, als auch die Durchflussrate, die sich zwischen 5 und 50ml/min einstellen lässt. Letzteres ist von großem Vorteil, da die behandelnden Ärzte somit einen kleinen Katheter benutzen können, wodurch die Gefahr minimiert wird, Blutgefäße des Kindes zu verletzen.

Das kleine italienische Mädchen, das als erster Patient mit dem Kinder Dialyse-Gerät behandelt wurde, litt aufgrund eines hämorrhagischen Schocks, jenen es während der Geburt erlitt, an einem Multiorganversagen. Aufgrund des Ausfalls der Nieren wurde das Blut des 3 Kilo schweren Mädchens mit toxischen Abfällen verunreinigt. Bereits nach 20 Behandlungstagen mit dem Carpediem-Dialyse-Gerät konnten die Nieren so in ihrer Funktion stabilisiert werden, dass das kleine Mädchen 50 Tage nach der Geburt das Krankenhaus verlassen konnte.
Ohne Dialyse hätte das Mädchen laut Angaben der Ärzten das Nierenversagen nicht überleben können.

Veröffentlicht wurde der detaillierte Bericht in dem Fachmagazin Lancet.