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Anämie kann zu Demenz führen

Wenn Menschen an einer Anämie, also Blutarmut leiden, erhält das Blut zu wenig der wichtigen roten Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport durch den Körper zuständig sind. Demnach können Organe und Gewebe nur mangelhaft mit Sauerstoff versorgt werden.
Ist auch das Gehirn von der dürftigen Sauerstoffversorgung betroffen, kann es bei älteren Menschen zu einem vorübergehendem Verlust der kognitiven Fähigkeiten kommen.

Eine Medizinerin der Universität von Kalifornien beschäftigte sich nun mit der Thematik, welche Auswirkungen dies für Entwicklung von Demenz hat.
Um die Frage beantworten zu können untersuchte sie Daten der „Healt, Aging an Body Composition“-Studie, die Menschen über dem 70ten Lebensjahr begleitet.
Zu Beginn ihrer Forschungsarbeit litten 393 der 2.552 kognitiv gesunden Teilnehmern unter einer Blutarmut. In den Folgejahren erkrankten 89, also 23 % der 393 Patienten an Demenz.
In der Vergleichsgruppe der vollständig gesunden entwickelten nur 17 % eine Demenz, woraus sich eine Hazardrate von 1,64 errechnen lies, die mit 95%-Konfidenzintervall von 1,30 bis 2,07 signifikant war. An diesem Ergebnis änderte sich auch nichts, selbst nach Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren wie Geschlecht, Alter, Bildung, Ethnie, Begleiterkrankungen und eines genetischen Alzheimerrisikos .
Somit steht fest, dass sobald das Gehirn unter einem dauerhaften Sauerstoffmangel leidet und deswegen Gehirnzellen absterben, sich eine Demenz entwickelt.

Veröffentlicht wurde die Studie in der „Neurology“.